BESCHREIBUNG

Deutschlernende berichten gerne von ihrem sogenannten "Praxisschock", wenn sie ihre in DaF-Kursen erworbenen Deutschkenntnisse in Österreich anwenden. Viele Lehrmaterialien und Curricula orientieren sich an einer monozentrischen Standardvarietät des Deutschen; plurizentrische Standardvarietäten wie das Österreichische Standarddeutsch und insbesondere regionale Non-Standardvarietäten wie regionale Umgangssprache werden - wenn überhaupt - zumeist als Abweichungen von einer korrekten, monozentrischen Norm des Deutschen dargestellt. Ziel dieses Workshops ist einerseits, den Teilnehmer*innen für den DaF-Unterricht relevante sprachwissenschaftliche Konzepte und Erkenntnisse zur Situation des Deutschen in Österreich zu vermitteln. Andererseits werden Materialien und konkrete Unterrichtsaktivitäten diskutiert, welche Lernende darin unterstützen, eine rezeptive Basiskompetenz in Österreichischem Standarddeutsch und überregionalen Regiolekten aufzubauen sowie zentrale kulturelle Kenntnisse und Kompetenzen für eine gesellschaftliche Teilhabe in Österreich zu erwerben.

VORAUSSETZUNGEN

Laptop, Smartphone o.Ä. und stabiler Internetzugang, damit an dem Live-Treffen über Zoom teilgenommen werden kann.

ÜBER DIE VORTRAGENDE

Julia Ruck ist Assistenzprofessorin für Second Language Studies an der Webster University in Wien, wo sie Deutsch und Linguistik unterrichtet und das Language Center sowie das Deutschcurriculum leitet. Derzeit ist sie auf Forschungsaufenthalt an der University of Tennessee in Knoxville (USA), wo sie am Department for Modern Foreign Languages and Literatures lehrt. Sie hat ein PhD in German Applied Linguistics mit Fokus auf Second Language Acquisition von der University of Wisconsin-Madison (USA) und einen MA in Deutsch als Fremd-/Zweitsprache von der Universität Wien.

Ihre Forschungsinteressen beinhalten diskursive und kritische Ansätze zur Sprach- und Kulturvermittlung, Filmdidaktik, Diversität und individuelle Lernerdifferenzen. Neben ihrer internationalen Unterrichtserfahrung in Österreich, den USA, Uruguay und Russland arbeitet sie seit vielen Jahr in der internationalen Deutschlehrer*innenfortbildung. In ihrer Rolle als Wissenschaftlerin, Lehrerin und Fortbildnerin ist ihr die Brücke zwischen Theorie und Praxis wichtig. Das heißt, sie erprobt Theorien gern auf ihre Praxistauglichkeit in verschiedenen Unterrichtssettings und versucht, diese Erfahrungen in ihre Fortbildungen einfließen zu lassen und Kolleg*innen dabei zu unterstützen, informierte Entscheidungen für ihren Unterricht zu treffen.